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Hannes Niederhausen

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Wo ist Sarah?

Jerry sitzt am Tisch, neben ihm steht der Kaffee, er ist allein, müde und zerrüttet. Sarah ist schon weg.

War Sarah hier gewesen?

Er ist sich nicht sicher, glaubt zumindest, es zu wissen, dreht sich um, schaut zum Spülbecken, leer.

Vielleicht doch nicht.

Aber wer hat ihm dann den Kaffee gekocht? Er selbst? Er nimmt einen Schluck, stark, kalt. Nein, sicher nicht. Sarah war hier. Sarah war bei ihm.

Sarah ist tot!

Er schüttelt den Kopf. Was für ein absurder Gedanke. Er hat sie doch gesehen, gestern, vorgestern, irgendwann. Nur heute Morgen, da war sie nicht da. Er lacht bitter auf, nimmt einen weiteren Schluck des kalten Getränks, das heiß sein sollte. Bitter, ekelhaft. Wie die Erinnerungen verschwindet der Kaffee in ihm.

Jerry steht auf, öffnet den Kühlschrank, darin ein Zettel. Der Einkaufszettel! Warum ist er nicht am Kühlschrank? Er nimmt ihn heraus. Die Handschrift kommt ihm bekannt vor. Seine? Sarahs? Er zuckt mit den Schultern und schließt den Kühlschrank wieder, schlürft zum Tisch, setzt sich aber nicht.

Sarah ist tot.

Nein, das ist unmöglich. Er geht ins Bad, schaut in den Spiegel, blutunterlaufene Augen, Dreitagebart, fettiges Haar. Er schaut zur Dusche, stellt sich darunter, steht wieder vor dem Spiegel. Blutunterlaufene Augen, fettiges Haar. Er lacht. Er ist ja nicht einmal nackt!

Sarah ist tot.

Er entkleidet sich, diesmal Wasser auf seinem Körper, Duschgel? Shampoo? Nicht da. Hatte Sarah alles mitgenommen?

Sarah ist tot.

Er geht in die Küche, setzt sich, nimmt die Kaffeetasse, trinkt. Neben ihm eine kleine Pfütze. Erschrocken schaut er auf, kein Leck in der Decke. Woher dann? Er lacht. Geht zurück ins Bad. Trocknet sich ab. Rubbelt das Handtuch wie wild durch das Haar. Es steht ab, spitz, wie in diesen japanischen Trickfilmen, die Sarah so mag. Er mag sie nicht, denkt er, als er den Fernseher anschaltet. Irgendwas Lustiges. Irgendwas im Winter. Er bekommt eine Gänsehaut. Er ist nackt! Neben ihm das klamme Handtuch, eine schlechte Decke, besser als nichts.

Sarah ist tot.

Ein Klicken in der Tür, sie quietscht, er sollte sie ölen. Hatte Sarah ihn darum gebeten? Seine Augen immer noch starr nach vorn gerichtet. Rascheln. Schritte. Im Fernsehen wird gelacht, Jerry lacht nicht. Er schaut nur fern.

»Nicht schon wieder«, sagt eine vertraute Stimme seufzend.

Sarah ist tot.

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