Schon eineinhalb Jahre später habe ich mein nächstes Werk veröffentlicht. »Sanitöter«. Dessen erster Entwurf entstand im NaNoWriMo 2018. Doch auch hier offenbarte sich meine größte Schwäche: die Mischung aus Ungeduld und schwere Aufschieberitisanfälle.
Natürlich hatte ich vor dem nano geplant. Ich wollte nicht wieder den Roman drei Mal komplett neu schreiben müssen, bevor ich ihn veröffentliche. Einmal wurde es aber doch, da ich mit der Planung ins Hintertreffen gelang. Wie es scheint, kommt der November immer ganz überraschend und Schwupps ist nur ein halber Plan fertig. Und wenn der dann noch Bewertungen wie »Ach, wie Children of Men, nur langweiliger.« bekommt, dann sollte wohl mehr Arbeit in die Planung gehen, bevor das Herunterschreiben beginnt.
»Aber der nano geht doch los!«
Und so plante ich also während des Schreibens.
So ging es auch weiter mit meinem aktuellen Roman »Locis«, dass gerade einen detaillierten Szenenplan bekommt, bevor ich ihn zum zweiten Mal herunterschreibe.
Doch letztes Jahr sind zwei wunderbare kleine Würmchen in mein Leben getreten und ich kann und will meine Zeit nicht mehr damit verschwenden. 300 Seiten zu schreiben, nur weil ich nicht genug geplant habe.
Mich hinsetzen und zwingen zu planen funktioniert nicht, also versuch ich es mal anders, mit Plot-Gärtnern.
Chris Fox beschreibt die Arbeit so: Lege eine Datei an für Ideen und wenn dir eine kommt, dann schreib sie auf. Nach und nach soll dann wohl ein Momentum entstehen, bis sich in ein paar Wochen genug zusammenfindet, dass die Romanhandlung klar wird und der Szenenplan aufgeschrieben wird.
Es ist April. November ist also noch ein bisschen hin. Jede Woche will ich mehr in meine Konzeptdatei schreiben und jede Woche werde ich für meine Patrons berichten.
Lesson learned: Mehr Zeit in der Planung spart Zeit am Überarbeiten.