Jetzt hatte ich also ein Manuskript fertig, aber was nun? Erstmal hab ich alle Rechtschreibfehler entfernt und dann, stolz wie Bolle, es ein paar Testleser*innen gezeigt. Alles Freunde, die gespannt waren, was ich produziert hatte.
Das Feedback war grundlegend ganz gut. »Wahnsinn, dass du das geschafft hast!«. Doch hatte ich auch ein zwei unfreiwillige komische Sachen drin (z. B. das pulsierende Becken, was irgendwie nur für mich einen pulsierenden Schmerz bedeutete). Auch hatte ich meinem Protagonisten gegen die chronischen Schmerzen eine Atemübung gegeben.
»Einatmen, Ausatmen« hatte sich gefühlt millionenfach in das Manuskript eingeschlichen und löste bei der ein oder anderen Testleserin Aggressionen aus.
Tja ja, das nennt man dann wohl Betriebsblindheit.
Mir selbst ist das alberne Ende hängengeblieben und auch heute muss ich beim Blick ins Gewürzregal grinsen, wenn ich Kurkuma sehe. Das war nämlich die geheime Zutat, damit das Gegenmittel die Geliebte des Protagonisten rettet.
Manchmal möchte ich schon zu der Idee zurückkehren, doch solange mir kein gutes Ende einfällt, lasse ich es ruhen.
Lessons learned: Ehrliche Testler*innen sind unglaublich wichtig, auch wenn ihr Feedback weh tut!