Seit 2012 habe ich jedes Jahr am NaNoWriMo teilgenommen und jedes Jahr habe ich das Minimumziel von 50.000 Wörtern erreicht. Was ich aber nie geschafft habe, ist aus dem ersten Entwurf einen fertigen Roman zu schaffen.
Im Jahr 2016 wollte ich das ändern. Es wurde Zeit, dass ich mein aktuelles Romanprojekt »Traumläufer« nicht nur einmal überarbeite und dann fallen lasse, da ja der nächste nano ansteht, nein diesmal würde ich es durchziehen.
Ich dachte mir, hey das Teil ist doch schon ganz gut, hab ein Exposé geschrieben und wollte es bei einem Verlagsspeeddating auf der Leipziger Buchmesse vorstellen. Glücklicherweise wollte ich ein perfektes Exposé, also hab ich es begutachten lassen. Fazit: »Da kommt, fürchte ich, viel Arbeit auf Sie zu. Von einer Vorstellung des Exposés/Romans bei Verlagen zum jetzigen Stand würde ich Ihnen abraten.«
Hm. Na gut. Einpaar Whisky und eine Nacht guten Schlafs später hab ich das Gutachten (44 Seiten!) Mehrfach durchgelesen. Zusammengefasst: Sie haben gute Ideen und auch spannende Charaktere, nur zählt ihr Protagonist nicht dazu.
Zu ziellos und fremdgesteuert war er. Also was macht man jetzt? Richtig man sucht sich ein Ziel für den Protagonisten und schreibt alles neu. Das hab ich gemacht und ein Jahr später auch tatsächlich noch ein weiteres Mal, da ich zu viele Personen hatte, die alle nur eine Minifunktion hatten. Da konnte ich viel zusammenfassen.
Drei mal im Schnitt 350 Seiten, das war alles andere als effizient, aber immerhin im Jahr 2019 habe ich Traumwandler veröffentlicht. Beim nächsten Buch sollte es schneller und effizienter gehen.
Lesson learned: So viel Charaktere wie nötig, so wenig wie möglich und gib deinem Helden ein klares Ziel!